Wer ist Hans-Joachim heute und wie wurde er was er ist?
Er wurde in den 60er Jahren in der Mitte Deutschlands geboren. Nach 10 Jahren Schulbesuch und der mittleren Reife erkannte er im 11. Jahr, daß eine Ausbildung im Metallgewerbe wohl seine wahre Berufung sei. Während der letzten Schuljahre hatte er in den Ferien bei den verschiedensten Handwerksfirmen gearbeitet, um seine Hobbies zu finanzieren. In diesem 11. Jahr verbrachte er mehr Zeit in Metallbetrieben, als in der Schule, die er dann schließlich verließ. Er begann eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Werkzeugmacher bei einem großen Produzent von Flugzeugturbinen. Durch seine guten Leistungen konnte er den Abschluss bereits ein halbes Jahr früher machen. Während der Lehre vereinbarte er mit seinen Ausbildungsleitern auch in anderen Abteilungen tätig sein zu dürfen, als die, welche auf dem Lehrplan standen. Das manuelle Feilen, auch über ein halbes Jahr lang, die Arbeit an den Maschinen, das handwerkliche „durchbeißen“ zu einem fertigen, funktionierenden Produkt, machte im Spaß. Nach diesen drei Jahren erkannte er, daß er noch mehr theoretische Kenntnisse erwerben wollte. Um zu einem Studium zugelassen zu werden, mußte jedoch noch ein weiteres Jahr Schulbesuch sein, um das Fachabitur zu absolvieren. Dann kam ihm auch noch sein Zivildienst dazwischen, doch endlich hatte er im Alter von 28 Jahren seine Diplomauszeichnung als Ingenieur für allgemeinen Maschinenbau in der Hand.
Doch halt! Ebenfalls stark geprägt hat ihn sein Streben nach Unabhängigkeit. Er gründete bereits mit 18 Jahren, während seiner Lehrzeit, ein kleines Handelsunternehmen für Zweiräder. Da dies jedoch zu wenig technisch konstruktive Entwicklungsmöglichkeiten bot, nutzte er seine geschäftlichen Verbindungen aus den Jobs während der Schulferien und gründete mit einem Freund ein Konstruktions- und Fertigungsunternehmen. Hauptsächlich wurden Fahrradteile konstruiert und gefertigt. Die Kunden aus Industrie und Handel wurden mit eigenen Ausstellungsständen auf branchenspezifischen Messen und Ausstellungen gefunden. Er war während dieser Zeit auch gern gesehener Mitgesellschafter eines Normteilproduzenten und Normteilhandels. In seiner wenigen Freizeit begann er ein Aluminiumsegelschiff auf- und auszubauen. Nach seinem Studium wurde er Konstruktions- und Produktionsleiter bei einem Fahrradhersteller/-großhändler, da die Selbständigkeit nicht genügen Sicherheit für eine Familiengründung bot. Er zog sich komplett aus seinen Unternehmen zurück und verkaufte diese. Sein Sohn Dario hatte gerade das Licht der Welt erblickt und eine Heirat stand an. Als es der Zweiradbranche in den Folgejahren schlechter ging, suchte er erneuten Erfolg in der Selbständigkeit. Dieser wurde ihm auch zuteil. Er produzierte und verkaufte erfolgreich unter anderem Betätigungszüge. Ein Bauteil, welches ihn schon von klein auf begleitete. Bei Fahrrädern, Motorrädern, bei seinem Schiff. So wurde er im Jahre 2002 aus der Selbständigkeit wieder abgeworben und startete als Geschäftsführer der RCS Remote Control Systems GmbH. Er machte dieses kleine und feine Bad Homburger Unternehmen äußerst profitabel und erfolgreich und baute ein neues Werk mit Lager und Verwaltung im angrenzenden Oberursel.
Dabei halfen ihm seine langjährigen Verbindungen aus den Tagen der „Fahrradzeit“ nach Fernost. Aber auch sein Talent und seine Erfahrungen als technischer Verkäufer, Konstrukteur, Produzent und Einkäufer runden das Profil dieses Diplomingenieurs ab. Mit Kunden gemeinsam am Tisch sitzend, kann er aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz aus allen möglichen Branchen schöpfen, und schnell Brücken bauen. Welcher Gesprächspartner auf Kunden- oder Lieferantenseite fährt oder fuhr nicht Fahrrad oder Motorrad? So hat man schnell eine vertrauensvolle Basis geschaffen, Brücken gebaut, um über das eigene Produkt, dessen Vorteile und Eigenschaften zu reden. Hans-Joachim kennt selbst die Produktion eines jeden Einzelteiles, welches in seinen Bauteilen verwendet werden, bis hinein zu Details über Werkzeuge, Schnittgeschwindigkeiten und Materialeigenschaften während der unterschiedlichsten Produktionsprozesse.
Hans-Joachim war einer der letzten Lehrlinge, welche nicht intensiv an computergesteuerten Maschinen beschult wurden. Er „fühlt“, „riecht“, beobachtet „sein“ Produkt während der Fertigung, kann unter Umständen selbst Hand anlegen und dem Mann an der Maschine wertvolle Hilfestellung geben. Klar, er besaß immer seine eigene Maschinen, unter anderem eine große Dreh- und Fräsmaschine, seine eigene Werkstatt.
Schnell ist es ihm möglich, noch während des Gespräches mit dem Kunden, eine normgerechte technische Zeichnung am Computer zu erstellen, aus einer Handvoll Metall ein Muster zu fertigen und gleichzeitig Material, Methoden, Lieferanten und Unterlieferanten für eine möglich Serienproduktion auszuwählen. Da er das alles später auch nahezu 100%ig verwirklichte, erwarb er sich bei Kunden, Lieferanten und eigenen Mitarbeitern, hohe Anerkennung und Vertrauen. Im In- und Ausland, bei einfachen Reparaturwerkstätten wie auf Geschäftsführungsebene internationaler Konzerne. Die erforderlichen Kenntnisse hinsichtlich des weltweiten Handels, Außenwirtschafts- und Zollgesetze, der Qualitätssicherung nach ISO 16949 und der Mitarbeiterführung erarbeitet er sich mit Hilfe vieler Seminare und letztendlich durch praktische Tätigkeit.
Seine wahre Sehnsucht allerdings war und ist das Meer, der Ozean, sein Boot, schwimmen, tauchen, surfen. Nach 12 Jahren Bauzeit und 8 Jahren des üblichen 3-Wochen-Urlaubs, wollte er diesem Kapitel mehr Zeit in seinem Leben einräumen. So verstand er den abgeschlossenen Umzug, der mit der Erweiterung der Firma einher ging, als sein endgültig letztes erfolgreich abgeschlossene Projekt und bemühte sich um einen Nachfolger.
Nun befindet er sich die meiste Zeit des Jahres auf seinem Boot. Manchmal mit Familie oder Gästen, oftmals scheinbar alleine. Doch in der großen bunten Gruppe der weltweiten Seglergemeinde, hat er seinen Platz gefunden.
Dort ist genügend Zeit und Muße vorhanden, sich eingehend den unterschiedlichen Metallen in korrossiver Umgebung mit hoher UV-Bestrahlung und Temperaturwechseln zu widmen. Aluminium, Stahl und Edelstahl, Titan, Kunststoffe und diverse Beschichtungen, unterschiedlichste Betriebsmittel und natürlich Betätigungszüge: nahezu alles wird von ihm selbst gewartet, analysiert und verbessert. Sein Erfahrungsschatz wächst somit ständig. Die entspannende Umgebung der von ihm selbst entworfenen und gebauten Echtholzeinrichtung, die oftmalige Ruhe am Ankerplatz und die Abgeschiedenheit auf See ermöglichen es ihm, neue Ideen zu entwickeln und diese nutzbringend zu vermarkten. Mittlerweile stellen sich die ersten Kunden ein. Aus dem Maschinenbau, aus der Bootsszene und sonst woher. Material- und Produktsourcing, Erfahrungsaustausch, für andere Bootseigner als Kapitän arbeiten, all dies ist inzwischen geschehen, anderes denkbar.
Die Länder und Inseln an denen er anlegt, erkundet er mit seinem Fahrrad, zu Fuß und, wo erhältlich, per Leihwagen. Die fremde Natur, die geschäftlichen Möglichkeiten und neuen Kontakte, beflügeln Hans immer wieder aufs Neue.
Dieser Lifestyle mit vielen sportlichen Aktivitäten und frischem Essen hält ihn gesund und fit für die sich bietenden interessanten Aufgaben als Freiberufler im wahrsten Sinne. CAD, Telefon, Mail, Internet, steht auf allen Meeren der Welt zu Verfügung.
Sollte die Notwendigkeit bestehen, mit Schlips und Anzug nach Deutschland, Asien oder an eine andere Wirkungsstätte zu fliegen, ist das für ihn leicht zu arrangieren.
Er mag nur eines nicht: Langeweile.
Kontaktanfragen sind erwünscht über obige Mailadresse.